mobile Monster macht man selbst

Von Ermeline

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  • fertige Tasche

    fertige Tasche

So wie fange ich an? Am besten damit, dass ich mal in einem Spielzeuggeschäft stand und dort neben diversen Handpuppen auch ein paar Umhängetaschen mit Monstergesichtern hingen. Was geschah kann man sich denken, ich hab mich verliebt, aber für meinen Geldbeutel waren die Taschen zu teuer und ich tröstete mich mit dem Gedanken irgendwann einmal die Zeit und Muse zu haben mir ein solches Exemplar selbst zu nähen. Die Zeit des Wartens ist vorbei! Es folgt die zunächst vereinfachte Anleitung zu einer Monstertasche, wie ich sie nähe.

  • Wolldecke

    Wolldecke
  • zuschneiden

    zuschneiden

Ich habe für dieses Monsterchen eine halbe alte Wolldecke verwendet. Du kannst sie zum Beispiel in Outdoor-Shops recht günstig (20€) einkaufen, du musst nur evtl. in Kauf nehmen, dass diese Decken etwas fusseln.

Zunächst habe ich meine Decke zerschnitten in eine Bahn von ca. 40 cm Breite und 1,50 m Länge. (Schneide die Decke einfach an der kurzen Seite, die ist in der Regel ca 1,5 Meter lang, es kommt dabei nicht auf den Zentimeter an.

  • Kanten umlegen

    Kanten umlegen
  • Kanten festnähen

    Kanten festnähen

Schlage nun ca 2 cm des Stoffes um und nähe ihn fest.

  • Kante abrunden

    Kante abrunden

Nun schau wie lang du deine Schleppe haben möchtest (Mehr als ein Viertel der Gesamtlänge des Stoffes macht wenig Sinn, da die Schleppe sonst über die Tasche hinaus Richtung Boden hängt. Wenn deine Tasche insgesamt wie bei mir 40 cm Taschentiefe haben soll, dann mache auch die Schleppe so lang.) und stecke sie mit Nadeln fest. Dann zeichnest du mit einem Frühstücksteller (oder einem anderen runden Gegenstand) eine weiche Kante, dort wirst du später auch entlangnähen.

  • Zähne zuschneiden

    Zähne zuschneiden
  • Zähne platzieren

    Zähne platzieren
  • Zähne festnähen

    Zähne festnähen

Zwischen den Rundungen sollen nun die Zähne eingepasst werden. dafür habe ich dickes Fließ genommen und mir die Zähne angezeichnet, sie ausgeschnitten und daaaaaann... ... legst du die Zähne in die Tasche, die immernoch auf links vor dir liegt. Stecke nun die Zähne fest und nähe sie direkt mit ein, wenn du die Kanten zusammennähst.

  • Schleppe wenden

    Schleppe wenden
  • Zähne

    Zähne
  • Zähne Außennaht

    Zähne Außennaht

Wenn du das Ganze festgenäht hast und wendest, sind die Zähne gleich fest eingenäht und es gibt eine schöne Sicht von beiden Seiten. Jetzt hast du deine schleppe mit einer versteckten Tasche genäht, die später das Gesicht deines Monsters bilden wird. Um dem ganzen mehr Stabilität zu geben (vielleicht merkt du, je nach Dicke des Stoffes den du verwendest, dass sich die Nähte wieder nach innen wölben) habe ich entlang der innenliegenden Kanten noch eine Naht gesetzt (wenn du eine normale Nähmaschine nutzt sind 3 Schichten bei Verwendung von Wolldecken das Maximum, das du ihr zumuten solltest), diese Naht sorgt dafür, dass die Kanten sich nicht mehr nach Innen ziehen und sorgt zum anderen dafür dass Innen die Kanten nicht mehr offenliegen und versteckt sind. Ich finde auch, dass die Naht das Gesicht einrahmt.

  • Seitenteil

    Seitenteil
  • Seitenteil abgerundet

    Seitenteil abgerundet

Die Schleppe lassen wir nun erst einmal in Ruhe und widmen uns der Haupttasche. Diese wird aus dem Rest gemacht der (hoffentlich noch mindestens doppelt so lang ist wie die Schleppe) hinter der Schleppe übrig geblieben ist. Miss nun aus wie lang dieses Stück ist. Mit dem Maß kannst du ausrechnen wie groß das Seitenteil sein muss, das du noch einnähst. (Ist z.B. noch 1 Meter nach, so kannst du eine Seitenteil machen das ungefähr 40 cm Hoch ist und 20 cm Breit ODER eines das 45 cm hoch ist und 10 cm breit ODER ODER ODER, denn 2*Höhe+Breite=1Meter) Die Länge entscheidet also über die Länge der Naht vom Seitenteil. Meiner hat die Maße 40 cm und 20 cm. Die Ecken sind Abgerundet, so kannst du mit einer Naht alles festnähen ohne an der Ecke absetzen zu müssen und es macht die spätere Form der Tasche harmonischer.

  • Tasche zurechtlegen

    Tasche zurechtlegen

Um die zugeschnittenen Seitenteile richtig positionieren zu können, musst du nun darauf achten, wo das Innere und das Äußere deiner Tasche ist. Bei dem nebenstehenden Bild sieht man (noch ohne Augen) das Gesicht des Monsters, die versteckte Tasche ist unten, die Haupttasche will ich auch mit einer schönen Naht nähen, also nähe ich die Tasche so auf Links, dass die Nähte wenn ich sie wende auch innen sind. Orientiere dich dafür an dem Bild, es ist recht schwer zu erklären, wie immer darfst du auch gerne Fragen in die Kommis setzen. Nähe wieder 2 cm des Saumes um, das ist später die Kante an der Taschenöffnung, mache dies auch bei den Seitenteilen an der Kante, die (gegenüber der Abgerundeten liegt) später ein Teil der Taschenöffnung bildet. Wenn du die Kanten an der Taschenöffnung nicht umnähst, kannst du später ggf. noch einen Reißverschluss einnähen. Bedenke diese Option, ich erinnere an die 3 Stoffschichten als Maximum für deine Maschine.

  • Seitenteile feststecken

    Seitenteile feststecken
  • Seiten festgenäht

    Seiten festgenäht

Nun steckst du mit Nadeln die Seitenteile fest, achte dabei darauf, dass du die Kanten bündig aufeinanderlegst. Du nähst alles wieder mit einer geraden Naht zusammen und lass dir Zeit bei den Rundungen, du müsstest ohne Faltenwurf durchnähen können.

  • Außennaht Seitenteile

    Außennaht Seitenteile
  • Kanten Außennaht

    Kanten Außennaht

Dann wendest du die Tasche und nähst wieder die Wulst, wie beim Gesicht an der Schleppe. Gerade bei der Haupttasche gibt es der Tasche eine gewisse Stabilität und Standfestigkeit. Nähe diese Wulst auch etwa 1 cm vom Boden entfernt, du kannst dich an den Ecken der Tasche orientieren und dann mit Nadeln eine gerade Strecke abstecken. Dann wird auch dein Boden der Tasche klar definiert sein. Du kommst nicht unbedingt in die Ecken, wenn dein Stoff so dick ist wie Meiner, das ist aber nicht schlimm, denn auch runde Ecken sind harmonisch. :)

  • Gurt

    Gurt
  • Gurt genäht

    Gurt genäht

Kümmere dich nun um den Tragegurt. Ich möchte einen sehr breiten Gurt, weil viele meiner Taschen mir nach einer Weile in die Schulter schnüren oder die Gurte sich zusammenraffen und auch wieder unangenehmen bis gar keinen Tragekomfort darstellen. Du schneidest also wieder eine ca 1,50 m lange Bahn von deiner Decke ab und zwar 2 Mal in deiner Wunschbreite, denk an die Nahtzugabe. Du nähst das Ganze wieder und wendest den Gurt. (Dazu muss ich sagen, bei dickem Wollstoff ist ein breiter Gurt für diesen Schritt vorteilhafter, da du den dicken Stoff sonst nicht gewendet bekommst.) Nähe wieder die Wulst, so bleibt deine Tasche einheitlich. Nähe die Träger in der gewünschten Länge an die Seitenteile deiner Tasche an, arbeite  sorgfältig, diese Riemen tragen später das ganze Gewicht der Tasche und ihres Inhaltes.

  • Zahnnaht

    Zahnnaht
  • Zähne einnhähen

    Zähne einnhähen

Grundsätzlich ist deine Tasche nun fertig, jetzt fehlen noch die Augen und kleine Verschönerungen wie z. B. Druckknöpfe oder Reißverschluss. Ich muss an den Zähen noch Ausbesserungsarbeiten durchführen, weil ich leider nicht sorgfältig beim Festnähen gearbeitet habe und die Zähne nicht komplett fest sind, auch steht die Naht trotz der Wulst noch so unter Spannung, dass es um die Zahnpartie blöd aussieht, deshalb Nadel und Faden in die Hand genommen (ich nehme einen Wollfaden, denn es wird auch beim Gesicht nun Nähte geben, die du nicht verstecken kannst, wir sind also wieder beim Thema einheitliches Aussehen). Ich nähe also die Zähne nochmal fest an die Kante an. Du siehst auf dem unteren Bild, dass ich dafür von unten durch den Stoff und die Zähne durchsteche. Um wieder auf diese Seite zu gelangen steche ich nur durch die Zähne (Hohlsaumstich).

  • Knopflochstich

    Knopflochstich

Weil erfahrungsgemäß der verwendete Filz fusselt und ausfranzt möchte ich eine schöne Kante schaffen und setze mit dem Knopflochstich eine Naht an der Kante entlang.

  • Augen ausschneiden

    Augen ausschneiden
  • Augen feststecken

    Augen feststecken
  • Augen mit Pupillen festgenäht

    Augen mit Pupillen festgenäht

So es folgen die Äuglein. Dazu verwende ich wieder den Filz und schneide ihn mir in der gewünschten Form aus. Ich habe mir vorgezeichnet, wo ich die Pupillen haben möchte, diese werden auch mit schwarzem Filz gemacht. Nun noch die Augen im Gesicht positionieren und feststecken. Festnähen... dies ist einer der erwähnten nicht versteckbaren Nähte, deshalb nimm dir den Zickzackstich und umrunde das Auge sorgfältig. Mit ein paar kleinen Lichtreflexen wirken die Augen echter und ausdruckstärker.